Ziel ist es, durch verstärkten Einsatz von individualisierten Unterrichtsmethoden quer über alle Fächer eigenverantwortliches Lernen zu fördern. Die jungen Menschen bekommen dabei außerdem verstärkt die Möglichkeit, Erfahrungen in der Arbeit im Team zu machen und erleben Selbstwirksamkeit beim Erlernen von schwierigen Inhalten. Interessierte und engagierte Schülerinnen und Schüler haben so die Möglichkeit, sich Fähigkeiten über das normale (im Frontalunterricht übliche) Maß hinaus anzueignen und komplexere Inhalte zu erlernen. Die Erfahrung von einem Jahr Individualisierungsklasse zeigt, dass die Klasse schneller auf (neue) Arbeitsaufträge eingeht und diese gut erfüllt. Teilweise konnte eine (überraschende) Leistungssteigerung festgestellt werden. Wie sagte schon Konfuzius: „Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere mich. Lass es mich tun und ich verstehe.“

Neben der Methodenvielfalt im Unterricht ist ein weiterer wichtiger Pfeiler die Selbstorganisation von Projekten. Unter dem Motto „Wir erkunden Österreich und seine Bauwerke“ wurden in den vergangenen Jahren mehrere Landeshauptstädte bereist: im Juni 2016 Innsbruck und Bregenz, im November 2016 Salzburg und Linz und im Juni 2017 Klagenfurt und Graz. Wien, St. Pölten und Eisenstadt folgen. In Kleingruppen wurde für jede Landeshauptstadt zu einer Auswahl an Gebäuden ein Handout aus historischer und bautechnischer Sicht ausgearbeitet und dann vor Ort den anderen SchülerInnen präsentiert. Die Organisation der Reisen wurde dabei komplett von den SchülerInnen selbst durchgeführt; angefangen von der Quartierreservierung über die Fahrten, den Ablauf vor Ort, die Essensmöglichkeiten und die Kostenkontrolle.

Begleitend dazu startete ein Team aus sieben Klassenlehrern im Oktober eine mehrsemestrige Fortbildung zum Thema „eigenverantwortliches Lernen“. Der Fortgang und die weitere Professionalisierung der Individualisierungsschwerpunktklasse sind also gesichert.

Foto1: Besuch der ehemaligen Tabakfabrik in Linz

Foto2:Besuch im Kunsthaus Graz